Schilddrüse / Hashimoto


Kleines Organ mit großer Wirkung. Geformt wie ein Schmetterling liegt die Schilddrüse wie ein schützender „Schild“ vor der Luftröhre, gleich unterhalb des Kehlkopfes. Sie ist eine der wichtigsten hormonproduzierenden Drüsen des Körpers. Obwohl nur ca. 20g leicht (bei Männern bis zu 25g) und nicht viel größer als eine Walnuss hat sie zahlreiche Aufgaben und unterliegt einem komplizierten Regelmechanismus.

Therapeutisch interessant sind meist die ´freien´ Schilddrüsenhormone T3(Trijodthyronin) und T4(Thyroxin). Wie viel von diesen Hormonen die Schilddrüse herstellt ist abhängig von Anweisungen des Gehirns. Hier misst zunächst der Hypothalamus die Konzentration der Schilddrüsenhormone im Blut und schüttet bei Bedarf das TRH-(Thyreotropin Releasing Hormon) aus. In der Hypophyse wiederum bewirkt ein Anstieg der TRH Konzentration die vermehrte Ausschüttung des TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), was wiederum die Schilddrüse veranlasst T3 und T4 auszuschütten.

T3 und T4 in genau der richtigen Menge sorgen dafür, dass fast alle Körperzellen ihrerseits genau die richtige Menge an Energie produzieren. Der gesamte Stoffwechsel, seien es ernährungsphysiologische Prozesse, aber auch der Haut-, Knochen- und Muskelstoffwechsel sind davon abhängig. Unser Zyklus und damit auch die Fruchtbarkeit werden beeinflusst. Auch unsere Stimmung hängt maßgeblich von der Stimulation durch die Schilddrüsenhormone ab. Schnell wird so deutlich wie vielfältig die Beschwerden sein können, wenn dieses empfindliche System gestört wird.

Die Schilddrüse reagiert dann mit Knoten-oder Kropfbildung, Über,- oder Unterfunktion, schlimmstenfalls mit Entartung. In den letzten Jahren stark zunehmend ist eine Form der Unterfunktion die durch eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems entsteht die

Hashimoto-Thyreoditis

Bei dieser autoimmun verursachten Schilddrüsenentzündung bildet der Organismus Antikörper, durch die die Schilddrüse geschädigt, das Gewebe zerstört wird. Dadurch ist das Organ langfristig nicht mehr in der Lage genügend Hormone zu produzieren. Hashimoto ist inzwischen die, mit Abstand häufigste, Ursache für eine Unterfunktion. Dennoch dauert es oft sehr lange bis Patienten, die hierbei unter sehr vielfältigen Beschwerden leiden können, die Diagnose „Hashimoto“ gestellt wird. Selbst dann ist oftmals nicht gewährleistet, dass sie sich unter der Standardbehandlung mit dem künstlich hergestellten Schilddrüsenhormon (z.B. L-Thyroxin, Euthyrox) langfristig besser fühlen.

Mögliche Symptome können sein:

  • Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • nächtliches Kribbeln der Hände (Karpaltunnelsyndrom)
  • Herzstolpern, Herzrasen, Bluthochdruck, oft mit niedrigem Puls
  • depressive Verstimmungen, aber auch Angst-, und Panikattacken
  • Abnahme des sexuellen Verlangens
  • Zyklusstörung bei der Frau, unerfüllter Kinderwusch
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Magen-Darmprobleme, Verstopfung
  • erhöhte Cholesterin und Leberwerte
  • Frieren, aber auch nächtliches Schwitzen
  • trockene Haut, Haarausfall
  • Gewichtzunahme…

Wenn Sie von Hashimoto betroffen sind, kennen Sie sicher einige dieser Beschwerden oder auch noch andere. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Probleme von dieser Erkrankung verursacht werden, lassen Sie zunächst ein ausführliches Blutlabor erstellen, bei dem nicht nur, wie leider immer noch oft praktiziert, der TSH-Wert (s.o) bestimmt wird. Welche anderen Parameter wichtige Indikatoren sind um einen ersten Überblick über den Zustand (nicht nur) Ihrer Schilddrüse zu bekommen, teile ich Ihnen gerne mit.

Wichtig: Die Hormonersatztherapie ist oft unabdingbar, aber durchaus nicht das Einzige, was Ihnen hilft, Ihren Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen! Hashimoto ist eben nicht nur eine Schilddrüsen-, sondern auch eine Autoimmunerkrankung und dieser Umstand macht deutlich, warum es oftmals nicht ausreicht der Schilddrüse die fehlenden Hormone zur Verfügung zu stellen. Außerdem vertragen durchaus nicht alle Patienten die synthetischen Hormontabletten gut, für diese kann die Umstellung auf Schilddrüsenextrakt vom Schwein durchaus hilfreich sein. Darüber hinaus lohnt es sich immer an einem ganzheitlichen Konzept zu arbeiten. Je nach Ursache und Beschwerden ist es beispielsweise wichtig:

  • den Darm zu sanieren (s. auch Darmgesundheit)
  • Vitamin- und Nährstoffdefizite auszugleichen
  • Leber und Nebennieren zu stärken
  • der latenten Entzündung der Schilddrüse entgegen zu wirken
  • Stress abzubauen und Bewegung in den Alltag einzubauen
  • eine Hashimoto-geeignete-Ernährung zu integrieren Diese wird nie dogmatisch sein, letztendlich müssen Sie selber herausfinden, was Ihnen gut tut oder schadet, aber es gibt doch einige Empfehlungen, die sich in der Praxis gut bewährt haben.
  • hilfreiche Homöopathika oder Phytotherapeutika zu finden, die im Akutfall Symptome abmildern, aber idealerweise auch konstitutionell den Organismus wieder in Balance zu bringen.

Da ich selber seit einigen Jahren von dieser Erkrankung betroffen bin, weiß ich, was für eine Achterbahnfahrt Patienten teilweise schon bis zur Diagnosestellung hinter sich haben. Häufig werden die Symptome als Wechsljahrbeschwerden oder `psychosomatisch´abgetan (ein Großteil der Frauen erkrankt nach hormoneller Umstellung, also entweder schon mit der Pubertät, nach einer Schwangerschft oder eben zu Beginn der Menopause). Wenn die Diagnose dann steht, ist es oft gerade zu Anfang schwierig eine ideale, hormonelle Regulierung zu erreichen. Aber eben auch Hilfe zu finden, um die darüber hinausgehenden Faktoren so zu beeinflussen, dass der Organismus wieder in Balance kommt. Wichtig ist, dass Sie sich nicht mit einem Zustand „eben so erträglich“ abfinden. Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Gesundheit und lassen Sie sich nicht entmutigen.

Es ist möglich mit Hashimoto ein lebenswertes Leben zu führen!!


Naturheilpraxis Ulrike Olligs-Matla

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